Zeit für eine innere Inventur?

Glaubenssätze sind so tief in uns verankert, dass wir oft gar nicht mehr meinen, etwas nur zu glauben, sondern vielmehr etwas zu wissen. Glaubenssätze hat ein jeder von uns verinnerlicht, viele davon bereits seit der Kindheit.

 

 

Life isn't about finding yourself, it's about creating yourself“ - Als ich in einer persönlich und beruflich sehr herausfordernden Zeit das erste Mal dieses Zitat von George Bernard Shaw las, fand ich diesen Satz unglaublich hilfreich, befreiend und pragmatisch zugleich. Natürlich ist Selbstreflektion gut und hilfreich und die Grundlage, um glückliche Beziehungen und ein glückliches den eigenen Werten entsprechendes Leben zu führen. Aber: wenn mir nicht gefällt, was ich da finde, nachdem ich mich gesucht habe, kann ich mich auch einfach selbst neu erfinden und somit dafür sorgen, dass ich mag, was ich da erschaffen habe. So verstehe ich die Aussage von George Bernard Shaw.

 

 

Was das mit Glaubenssätzen zu tun hat? „Menschen können sich nicht verändern“, „Er/sie kann halt nicht aus seiner Haut!“ Beides schon mal gehört, oder? Glaubenssätze der perfidesten Sorte, denn sie schränken uns ein und machen es uns sehr bequem. Jeder Versuch, sich selbst weiterzuentwickeln, ist ja nach dieser Logik absolut sinnlos und von Vorneherein zum Scheitern verurteilt.

 

 

Wir haben Glaubenssätze über uns selbst, über die Menschheit im Allgemeinen, über Männer, über Frauen, über Erziehung, über das Leben, über die Liebe, über Vorgesetzte, über Politiker usw. usf. Manchmal sind Glaubenssätze durchaus hilfreich, weil sie uns ein Gerüst bieten und eine Möglichkeit, das Leben, Menschen, Beziehungen und Reaktionen bei aller Komplexität einzuordnen. Glaubenssätze können uns Orientierung geben.

 

 

Aber der Grat zwischen Orientierung und Festlegung im Sinne von „keine andere Meinung zulassen“ ist schmal. Und so können aus vermeintlich stablisierenden Werten und Prinzipien, nach denen wir unser Leben und unsere Beziehungen ausrichten, eben auch einengende Grenzen entstehen, die verhindern, dass wir uns weiterentwickeln und über uns selbst hinauswachsen.

 

 

Es erfordert viel Bewusstsein und Wachheit, sich über seine eigenen immer wiederkehrenden Glaubenssätze und damit verbundenen Einschränkungen bewusst zu werden. Glaubenssätze zeigen sich häufig dann, wenn uns etwas misslingt oder wenn wir spontan auf einen Einfluss von außen reagieren müssen. „Ich bin halt einfach zu schwach, zu schlecht organisiert, ich habe es nicht in der Hand, die anderen sitzen halt am längeren Hebel, das Leben ist eben ungerecht, das kann ja nur mir passieren, ich habe immer Pech, ich bin halt ein Tollpatsch, das Leben ist kein Wunschkonzert, dafür bin ich zu alt / zu jung / zu irgendwas....“ Diese Liste ließe sich wahrscheinlich unendlich fortführen. Und hier kommt wieder das Zitat ins Spiel: wie schön und befreiend wäre es, sich seine eigene Realität zu kreieren? In der nur wir selbst bestimmen, wie und wer wir sind und kein durch Erziehung oder Erfahrung erlernter Glaubenssatz.

 

 

Ein Coaching bietet sich dafür an, Glaubenssätze aufzudecken und zu untersuchen, ob sie in erster Linie hilfreich oder einschränkend für uns sind. Lassen Sie uns gerne gemeinsam Ihren Glaubenssätzen auf die Spur kommen. Und dann entscheiden Sie, was Sie damit machen. Behalten und als Orientierung für sich nutzen oder aussortieren und Platz machen für etwas Neues. Ein bisschen wie Inventur machen oder wie Kleiderschrank aufräumen, nur dass die Ordnung und Klarheit in Ihrem Kopf und in Ihren Gedanken entstehen.

 

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