Seitdem ich 2010 das erste Mal Mutter wurde, habe ich viele andere Eltern kennen gelernt: auf dem Spielplatz, in Kita und Schule, im Fußballverein, in Bewerbungsgesprächen, bei der Arbeit und als Klienten im Coaching. Und so unterschiedlich diese Menschen sind, so unterschiedlich sind die Lebensmodelle, die sie in ihren Familien leben: berufstätige Mütter in Teilzeit, in Vollzeit, im Homeoffice, Väter in Elternzeit, Mütter in Elternzeit, Kinder in der Kita, bei der Tagesmutter, bei den Großeltern, der Mann als Hauptverdiener, die Frau als Hauptverdienerin, beide mit reduzierter Stundenzahl, Patchwork, Alleinerziehende...
Was sie alle eint, ist die Tatsache, dass sie das Beste für ihre Kinder wollen und dass sie alle immer mal wieder am Rande ihrer Kräfte sind. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist und bleibt eine große Herausforderung.
Oft ist die Rede von der Vereinbarkeit zwischen Kind und Karriere, dabei geht es häufig gar nicht um das klassische Karrieremachen und Aufstiegschancen, sondern für die meisten einfach ums Arbeiten und Geld verdienen für die Miete und andere Verpflichtungen. In vielen Berufen – z.B. im Einzelhandel oder für Pflegekräfte – ist auch das scheinbare Allheilmittel „Homeoffice“ schlicht und ergreifend nicht möglich. Es hat sich in den letzten Jahren schon einiges getan in der deutschen Wirtschaft: Unternehmen bieten Gleitzeit, Homeoffice, Betriebskitas, Kitakostenzuschüsse, Jobsharing und gerade in Zeiten des Fachkräftemangels gehen viele Firmen mehr auf die Bedürfnisse ihrer MitarbeiterInnen ein.
Aber meiner Erfahrung nach sind es nicht nur äußere Rahmenbedingungen, die einem das Leben als berufstätiges Elternteil leichter oder schwerer machen können, sondern vor allem die eigenen Ideale, Glaubenssätze und Erwartungen, die ein jeder von uns ins Elternsein einbringt. Viele von ihnen sorgen dafür, dass sich Eltern zerrissen fühlen zwischen Job und Familie und am Ende des langen Tages das schale Gefühl haben, nichts und niemandem so richtig gerecht geworden zu sein.
Was für eine Mutter, was für ein Vater möchten Sie sein? Wie wollen Sie von ihren Kindern gesehen werden? Welche Werte sind Ihnen in der Familie wichtig? Wie möchten Sie von Ihren Kollegen und Vorgesetzten gesehen werden? Was haben Ihre eigenen Eltern Ihnen an Rollenbildern vorgelebt? Was davon finden Sie für sich selbst erstrebenswert? Was möchten Sie auf gar keinen Fall weitergeben? Was erwarten Sie von sich selbst, täglich zu schaffen? Was haben Sie vor den Kindern übers Elternsein gedacht, was denken Sie jetzt darüber? Welche Erwartungen sind eingetroffen, was kam ganz anders als gedacht? Wer sind Ihre Vorbilder?
Hinterfragen Sie alte Bilder und Glaubenssätze. Wo kommt der Druck her? Von außen oder ist er hausgemacht? Und seien Sie freundlich zu sich selbst. Nur weil vielleicht andere Eltern scheinbar mühelos zwei Vollzeitstellen, zwei Kinder und einen Hausbau wuppen, muss das nicht auch für Sie gelten. Nur weil Ihre eigene Mutter jahrelang zuhause war und sich um Haus und Kinder gekümmert hat, muss das Sie nicht auch glücklich machen. Wir haben alle unterschiedliche Werte und Ressourcen und diese bringen wir auch ins Elternsein und in den täglichen Spagat zwischen Beruf und Familie ein.
Lassen Sie uns gerne gemeinsam im Rahmen eines Coachings nach Lösungen und Haltungen forschen, mit denen Sie alle Facetten Ihres Lebens als berufstätige Eltern genießen können – damit aus der Doppelbelastung eine doppelte Freude wird!
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